Waldzwerge feiern Jubiläum mit BlaudruckFahne

So schön blau strahlt die selbst gedruckte Fahne der Waldzwerge mitten im Wald und hält den Kindern

und Besuchern vor Augen, dass unser Kulturerbe überall Platz finden kann 🙂

Blaufärbermarkt in Gutau – Netzwerken pur :)

 

Der 20. Blaufärbermarkt in der Färbergemeinde Gutau war entzückend blau. Wir haben so tolle Menschen mit so viel Leidenschaft für die alte Handwerkskunst des Blaudrucks getroffen und konnten Impressionen, Tipps und Eindrücke mit nach Einbeck nehmen. Danke auch an das Team der Zeugfärberei – unser BlaudruckLAB wird sich nun auch gut aufrüsten zum Blau machen 🙂

https://www.muehlviertel.tv/…/faerbermarkt-in-gutau-2022/

Blaue Waldzwerge

24 kleine Füße stampften kürzlich die vielen holzigen Stufen hinauf in Einbecks Blaudruckwerkstatt. Ganz neugierig wurden die bereits bedruckten Stoffe begutachtet, das riesige Regal voller Model mit den tollsten Motiven zum Greifen nah, bestaunt. Unkompliziert hat Blaudrucker Ulf Ahrens den Drucktisch auf Kinderhöhe angepasst, alles geduldig erklärt und schon ging es los. Erzieherin Sandra und Praktikant Stephan halfen den Waldzwergen bei der Auswahl vieler passender Motive für ihre geplante Fahne, denn schließlich feiert ihr Waldkindergarten im BlaudruckJahr sein 20. Jähriges Bestehen und das soll auch jeder sehen.

Als hätten die Hasen und Wildschweine nur darauf gewartet von den kleinen Händen Leben eingehaucht zu bekommen, wurden sie fleißig auf den Stoff platziert.

Einbecks letzter aktiver Formstecher Wilfried Hentschel hatte noch eine Überraschung parat und brachte bei seinem Besuch nicht nur allerlei Hirsch und Rehmotiv mit, sondern fertige speziell für die Waldzwerge eine Minimodel „Zwerg“. Die Freude war groß und natürlich fand der Zwerg dutzendfach Verwendung auf dem alten Leinen, aber auch als Stempel auf den Händen. “Wir können uns glücklich schätzen mit Wilfried noch einen Aktiven der Formstecherzunft vor Ort zu haben, er bereichert das Blaudruckjahr mit vielen neuen Motiven.“ So die Projektleiterin Patricia M.Keil, die durch die persönliche Verbindung zur Waldgruppe des Kindergartens Pusteblume die Partizipation zum BlaudruckJahr angeregt hat. Wenn die Sonnenstrahlen wärmen, wird die Fahne am Treffpunkt der Waldzwerge auf der Hube zu bewundern sein.

Bundestagsabgeordnete Frauke Heiligenstadt wird Schirmherrin des BlaudruckJahres

Am 12. November 2021 durften wir von den Konzert- und Kulturfreunden Einbeck e.V. (kurz KFE) die Bundestagsabgeordnete Frauke Heiligenstadt und den Einbecker Ratsherren Peter Traupe, Mitarbeiter Wahlkreisbüro Northeim, im Einbecker Druckerviertel begrüßen. Der Wahlkreis 52 von Frauke Heiligenstadt mit den Kreisen Northeim, Osterode und Goslar ist ziemlich groß. Umso schöner, dass wir Frau Heiligenstadt schon so zeitnah nach der Bundestagswahl bei uns im DruckerViertel begrüßen durften und ihr von den spannenden zwei Säulen der Quartiersentwicklung im Druckerviertel berichten durften.
Nach dem Besuch in der „DruckerBande“, der im Oktober eröffneten ersten offenen Einbecker Druckkunst-Werkstatt, ging‘s rund anderthalb Stunden an den schönen Glastisch im Konferenzraum des 3eck CoWorkingSpace. Das CoWorkingSpace hat sich bereits vor rund fünf Jahren hier im Druckerviertel im 1. Stock angesiedelt. Im Gespräch wurde es dann auch bald etwas spezifischer: Auf der Agenda stand mit dem Einbecker Blaudruck eine besondere Form des Druckens. Hintergrund des Besuches war die Einladung an Frau Fauke Heiligenstadt, die Schirmherrschaft für das in 2022 stattfindende Einbecker BlaudruckJahr zu übernehmen.Der Einbecker Blaudruck kann mit der am längstem durchgängig betriebenen Manufaktur Europas aufwarten. Ein gewichtiger Grund für uns, den Blaudruck, der seit 2018 als UNESCO Kulturerbe eingestuft worden ist, einmal intensiv ein Jahr lang hier in Einbeck zu feiern.
Der Blaudruck hat übrigens über 200 Jahre gemeinsam mit dem ebenfalls als UNESCO Kulturerbe einstuften Buchdruck hier am Möncheplatz Geschichte geschrieben. Seitens des Büros ZeitRaumGestaltung von Volker Stix wurde diese enorme Dichte an Kulturerbe schon vor vielen Jahren erkannt und kurzerhand erklärte Stix das schöne Häuserensemble am Eingang zur Einbecker Altstadt zum „Druckerviertel“. Hier wird durch ZeitRaumGestaltung auf der einen Seite intensiv an der Neuaufstellung der im Druckerviertel befindlichen Immobilien gearbeitet und auf der anderen Seite nun auch das Druckhandwerk neu entdeckt. Kultur, Architektur und Kunst mit großer Tradition auf dem Weg in die Zukunft.
Übrigens hat Frau Heiligenstadt nicht nur die Schirmherrschaft dankend übernommen, sondern auch mit ausgesprochen vernetzenden Ideen die Dynamik des Blaudruckjahres schon vor dem eigentlichen Start noch einmal angeheizt! Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und sagen DANKE!

Die Ideen für den Färbersommer in Iber wachsen…

Auf einem der größten vierrädrigen Lastenräder wird eine komplette Blaudruck­Werkstatt installiert und mit diesem einzigartigen BlaudruckMobil soll’s im Frühsommer des Blaudruckjahres auch nach Iber in den Pfarrgarten gehen. Jung und Alt sind dann dazu aufgerufen, die guten alten Stoffe von Oma aus den Schränken zu ziehen. Herrliches Leinen, Taufkleider und schöne Baumwollstoffe, liebevoll von Hand bestickt, sorgfältig noch die Initialenplatziert, um sie als Aussteuer mit in die Ehe zu nehmen – diese Schätze beherbergt noch so mancher alte Schrank aufden Dörfern in nah und fern. Beim gemeinsamen Blaudrucken sollen sich Menschen jeden Alters versammeln und die alten Stoffe sollen jungen Menschen ihre Geschichten erzählen.
Die vielen einzelnen Arbeitsschritte beim Drucken, Färben und Ausprobieren machen sodann auch eine Arbeitsteilung nötig – man rückt zusammen und lernt sich ziemlich schnell ziemlich gut kennen. Ein altes Spinnrad das Wolle zu Fäden spinnt, ein kleiner Webstuhl, mit Indigo gefärbte Wolle und Hände die noch sticken können…das Färberwochenende wird wundervoll!
Warum sind Taufkleider meistens weiß und eigentlich viel „zu lang“?
Das Weiß des Taufkleides symbolisiert Licht, Sonne, Christus, Friede, Freude, Fest, Vollkommenheit und Glanz. Daher ist es auch die Festfarbe der liturgischen Gewänder, die zum Beispiel Ostern und Weihnachten getragen werden.
Darüber hinaus hat die weiße Farbe unter historischem Blickwinkel einen ganz praktischen Hintergrund: In der Antike war das Färben von Kleidungsstücken lange nicht so einfach wie heute. Aus diesem Grund waren einfache Kleider eher grau, grün oder braun, weil diese Töne mit Pflanzenfarben leicht herzustellen und relativ unempfindlich waren. Für prachtvolle Kleider in Rot oder Violett brauchte man den nahezu unerschwinglich teuren Farbstoff der Purpurschnecke. Weiß war daher die schönste und deutlich preiswerteste Lösung, da zum „Färben“ nur eine Bleichwiese und Sonnenlicht benötigt wurde. Die übermäßige Länge des Taufkleides hat – wie die Farbe – symbolischen Charakter: Das überlange Kleid soll zeigen, dass der Täufling in seinen Glauben erst noch hineinwachsen muss.

Klasse 8B der IGS Einbeck kreiert eigene Fahne beim Einbecker Blaudruck

IGS EinbeckGlücklicherweise ist das Thema Drucken in den Kunstunterricht eingebunden und früher oder später kommen die Schüler bestimmten Techniken und Druckkünsten auf die Spur. Wenn man eine Einbecker Schule ist wird es besonders spannend, denn zum Abschluss des Themas „Drucken“ durfte die Klasse 8B der IGS Einbeck einen Workshop beim „Einbecker Blaudruck“ machen.

„Ich freue mich, dass wir auch die IGS als Partner für das BlaudruckJahr gewinnen konnten, denn die Lehrkräfte der sind sehr engagiert und haben tolle Ideen.“ So die Projektleiterin Patricia M.Keil.

Die Schulklasse erhielt von einem der letzten Blaudrucker Deutschlands – Ulf Ahrens – erste Einblicke in das „Blaudrucken“. Der theoretischen Einführung und einer Begehung der Werkstatträume folgte der intensive Arbeitsteil. Alle Schülerinnen und Schüler mussten zunächst den Umgang mit den „Modeln“ und dem „Papp“ lernen. Das korrekte Anlegen der Druckstöcke/Modeln, die Einhaltung des Abstandes, der richtige Druck beim Drucken – ein altes Handwerk will eben gelernt sein. Auch wenn es nicht sofort geklappt hat, blieb Ulf Ahrens immer ruhig und gelassen und begleitete die Übungsrunde mit viel Elan.

Nach der Übungsrunde ging es dann an das geplante Klassenkunstwerk“, das den Höhepunkt des Workshops bildete. Modeln aus vielen Jahrhunderten wurden gesichtet, vorgestellt und innerhalb der Gruppe diskutiert. Nachdem die Auswahl getroffen war, wurde die Motivplatzierung für ein großes Tuch geplant und gemeinsam mit den helfenden Händen von Ulf Ahrens fertiggestellt. Das bedruckte Kunstwerk haben die Schüler stolz in ihre Klasse gehängt und freuen sich. „Es sieht richtig gut aus!“. Weiterlesen

Färbergarten in Entstehung

Das Färben mit Pflanzen ist so alt wie die Geschichte der Menschheit und bis zum 19. Jahrhundert wurden Farben aus Mineralien, Pflanzen und Tieren gewonnen. Wir möchten euch eine Auswahl der saisonal blühenden Pflanzen aus der lebendigen Natur in dem Einbecker Färbergarten vorstellen der genau vor dem Einbecker Blaudruck entstehen soll.

Das Beet wurde von den Schülern der BBS Einbeck, dem Bauhof und der Projektleitung des BlaudruckJahres vorbereitet und wenn die Nächte frostfrei sind beginnt die Pflanzung von Färberwaid, Kornblumen, Färberkamille, Färberwau, Ringelblume, Färberdistel, Färberamaranth, Färber-Mädchenauge, Klatschmohn sowie Stockrose. Wir dürfen uns auf neue schöne Eindrücke in der Stadt freuen.

BU: v.l.n.r. Kornelia Brinkmann-Freiherr – BBS Einbeck, Astrid Wenzel Grünflächenamt Stadt Einbeck, Ulf Ahrens – Einbecker Blaudruck, Patricia M.Keil Projektleitung BlaudruckJahr, Thomas Kreykenbohm – Stadt Einbeck, Ursula Schwerin – Einbecker Blaudruck und Kathrin Düvel – BBS Einbeck.

 

 

Pressespiegel

 

Bundestagsabgeordnete Frauke Heiligenstadt übernimmt Schirmherrschaft für das „Einbecker BlaudruckJahr 2022“

Vor Kurzem konnten die Kulturschaffenden Patricia und Martin Keil die Bundestagsabgeordnete Frauke Heiligenstadt im Einbecker Druckerviertel begrüßen. Die Freude bei den Einbeckern war groß, dass die Gillersheimerin Frauke Heiligenstadt, deren Wahlkreis 52 mit großen Teilen des Landkreises Northeim, dem Altkreis Osterode und dem Oberharz bis hinunter nach Goslar doch sehr groß ist, schon recht zeitnah nach der Bundestagswahl Zeit finden konnte, sich dem spannenden Kultur- und Bauprojekt DruckerViertel zuzuwenden.

Vorgestellt wurden der Politikerin die zwei spannenden Säulen der Quartiersentwicklung im Druckerviertel. Das sind auf der einen Seite die Kulturschätze Blaudruck, Buchdruck und Fachwerk und auf der anderen Seite das durch das Büro ZeitRaumGestaltung von Volker Stix verfolgte Bauvorhaben „Druckerviertel“. Frau Heiligenstadt besuchte das Druckerviertel unter anderem auch, weil ihr durch die Kulturschaffenden angetragen worden war, die Schirmherrschaft für das in 2022 anstehende „Einbecker BlaudruckJahr“ zu übernehmen.

Der Besuch begann mit einer Besichtigung und Vorstellung der im Oktober eröffneten ersten offenen Einbecker Druckkunst-Werkstatt, der sogenannten „DruckerBande“. Danach ging es rund anderthalb Stunden in den Konferenzraum des 3eck CoWorkingSpace. Das CoWorkingSpace wurde bereits vor rund fünf Jahren durch Volker Stix und Martin Keil im Einbecker Druckerviertel im 1. Stock angesiedelt.

Der größte Schatz im Druckerviertel ist zweifelsohne der 2018 zum UNESCO Kulturerbe ausgezeichnete Blaudruck, der in Einbeck mit der am längstem durchgängig betriebenen Manufaktur Europas aufwarten kann. Am Möncheplatz hat der Blaudruck dazu auch rund 200 Jahre gemeinsam mit dem ebenfalls als UNESCO Kulturerbe einstuften Buchdruck Geschichte geschrieben. Seitens des Büros ZeitRaumGestaltung von Volker Stix wurde diese beachtliche Dichte an Kulturerbe schon vor vielen Jahren erkannt, was ihn dazu veranlasste, das schöne Häuserensemble am östlichen Eingang zur Einbecker Altstadt fürderhin als „Druckerviertel“ zu bezeichnen.

„Betrachtet man die mit großer Tradition ausgestatteten Werte am Möncheplatz, bestehend aus Kultur, Handwerk, Architektur und Kunst, so wird auch Außenstehenden schnell klar, dass die großen Bemühungen zum Erhalt und auch zur aktiven Entwicklung des Druckerviertels großen lokalen, aber auch überregionalen Wert haben und breite Unterstützung verdienen.“ so konstatierte es Frauke Heiligenstadt am Ende des intensiven Besichtigungstermins. Frau Heiligenstadt hat somit zur Freude der Projektleiter nicht nur die Schirmherrschaft dankend übernommen, sondern auch mit ausgesprochen vernetzenden Ideen die Dynamik des Blaudruckjahres schon vor dem eigentlichen Start noch einmal angeheizt! „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und sagen DANKE!“ so Patricia- und Martin Keil unisono.

Auf den Spuren der Wittramschen Färberei

Ein herrlicher Bauernschrank voll zarter, handgeschriebener Akten, Dokumente und Briefe – das meiste einige Jahrhunderte alt. Susanne Gerdes vom Stadtarchiv empfing kürzlich von der letzten Einbecker Wittram  – Regine Poppinga die gesamten Geschäftsdokumente, die von den 13 Generationen seit dem Auszug aus der Wolperstraße 23, aufgehoben wurden.

Patricia M.Keil, die mit den Denkmalpaten momentan auch die Geschichte des Fachwerkhauses Wolpeter aufrollt, ist über die Hausbesitzerliste aus dem Stadtarchiv Einbeck auf die Wittrams gestoßen. Schnell war klar, dass das Haus eine Menge zu erzählen hat und eine große Bedeutung in der Geschichte des Blaudrucks darstellt. „Wir planen 2022 das Blaudruckjahr und so ist die Arbeit die wir hier angehen extrem nachhaltig für das Erlebnis Blaudruck in Einbeck.“ So die Projektleitung Patricia M.Keil. Seitdem forschen und finden die drei geschichtsbegeisterten R. Wittram-Poppinga, S. Gerdes und P.M.Keil rund um die erste Epoche der Blaudruckerei.

In der Wolperstr. 23 haben sich 1638 Anna und Hans Wittram mit ihrer Blaufärberei & Druckerei angesiedelt und die Nachfahren blieben dem Standort noch 130 Jahre treu, bis sie in die Tiedexerstr. 5 zogen. Einfache Zeiten waren es nicht, denn die Pest, Verarmung und Drangsalierung der Einbecker Bürger während der vielen Kriegsjahre schlugen hart zu.

Den Erfolg beim Blaufärben und später auch Blaudrucken, sieht Regine Wittram-Poppinga in der Exklusivität der Muster über die lange Zeit. Schon damals waren die Wittrams Weltenbummler und sprachenaffin, sodass die Wittramschen Färber nach der Rückkehr von ihrer Wanderschaft in Frankreich oder Spanien ? spannende Modelmuster und mutige Ausfertigungen in Einbeck präsentierten. Seitdem zieren prächtige Blumen und flächige Muster den einen oder anderen kunstvollen Blaudruckstoff. „Auch die Druckstöcke haben meine Vorfahren selbst hergestellt und so dazu beigetragen, dass wir hier in Einbeck Europas älteste Blaudruckerei sind.“ so Regine Wittram-Poppinga.

Eines kann man sagen – die Familie Wittram schaffte es beständig, tüchtig und erfolgreich ihrer Handwerkskunst nachzugehen und Regine Wittram Poppinga trägt Geschichte in die Zukunft, indem sie die Firmenbestände dem Stadtarchiv Einbeck übergibt und so der Öffentlichkeit zugänglich macht.